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des selbin tagis begrabin were. Und ouch

   daz cleit, da he miete gecleidit was, daz was ouch gantz.

 

   Et sancti Achippi und Urbatij episcopi.

 

 

   Bildbeschreibung:

 

 

   1. Die erste Szene zeigt die Exhumierung des Bischofs Gutbert elf Jahre

   nach seiner Bestattung. Zwei Männer erheben den unversehrten Leichnam

   des Heiligen aus dem Grab. Wie der Text es vorgibt, sind auch die

   Kleider des Gutbert, sein bischöflicher Ornat, von der Verwesung nicht

   betroffen.

 

   2. Das zweite Bild gilt dem Apostel Archippus, einem Schüler des

   Paulus, der hier als ein tonsurierter Geistlicher in einer braunen

   Kasel, mit vergoldetem Pallium und Nimbus erscheint. Seine Handgebärde

   könnte man als einen Rede- und Lehrgestus deuten, was seinem Profil als

   Apostel und hoher kirchlicher Würdenträger (in Kolossä) durchaus

   entspricht.

 

   3. Die Bischofsdarstellung (rote Kasel, Pallium, Mitra, Bischofsstab)

   bezieht sich auf den im Text erwähnten Bischof Urbatius. Mit seiner

   rechten Hand führt er einen Redegestus aus, sein Kopf und Oberkörper

   sind leicht zur Seite geneigt, als würde sich der Bischof im Gespräch

   mit einem imaginierten Gegenüber befinden.

 

 

 

   21. März

 

 

   C. xij. kl. Ap[ri]lis.

 

   Zů Cassino sancti Benedicti , der was ein abbit. Und got hat vil

   ceichin durch in getan. Do he zů schole gesazt wart zů Rome, do vorkos

   he die wisheit der bůchir ůmme daz, daz sin herze deste me mit gote

   bekumirt were. Und alle der werlde wůnne vorkos he ouch. He machite ein

   vaz ganz mit sime gebete an siner kintheit und vloch menschin lob. Und

   quam an die wůstenunge, dar he grozin strit hatte wieder den vient.

   Eines tagis do vlog der vient in eines vogilis glichnisse im umme daz

   antlit. Un dar na leit he groze bekorunge. Do welzirte he sich nackt in

   den nezzelin und in den dornin. Also loste in got. Do he ouch lange da

   gewonit hatte an dem einote von allen menschin gesundirt an manigin

   pinin, do offembarte iz got einime pristire. Und gebot im, daz he in

   labin mit der spise solde. Dar na wart he vundin von den hirtin. Und

   die wontin, daz iz ein tier were. Und die offembartin in do ůbir all.

   Und also wart he zů abbite gekorn. Und do he ire bosheit berespite, do

   woldin sie im vorgebin. Und daz woste he von deme heiligin geiste wol.

   Und zů brach mit dem crůce daz vaz. Und dar na quam he aber an sine

   celle und bekarte vil volkis. Und stifte vil closter. Und zů lestin na

   manigin zeichin sechs tage wart he an den kerker von sinen brůdirin

   bracht. Und do he gotis licham entpfangin hatte stande und sinir iungir

   handin, bůrte he sine hende uf. Und antworte sine sele gote.

Zitierhinweis:
Sammlung:
Martyrologium
Dokumenttitel:
 ...
Kanonische URL:
https://martyrologium.editionenportal.de/item/marty_0047
Aufrufdatum:
07.04.2025
Metadaten:
Titel:
 ...
Alternativer Titel:
Jenaer Martyrologium - 0047
Projektklassifikation:
Martyrologium
Besitzende Institution / Datengeber:
Friedrich-Schiller-Universität Jena/Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
Objekttyp:
Handschriften
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Seitenbereich:
0047
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