30. Januar

B. iij. Kal. Februarij

Apud Antyochiam sancti Ypoliti martyris.

Jherosolimis sancti Mathie episcopi, der vil durch got leit.

Et sancti Alexandri . Der wart von deme richtere gebundin und in den

kerker geworfin. Und na manigin pinen quam he zů gote.

Und sancte Aldegunde virginis.

Bildbeschreibung

1. Die erste Szene zeigt die Enthauptung des Hippolytus. Der bereits

abgeschlagene nimbierte Kopf liegt am Boden, daneben steht ein mit

Schwert bewaffneter Scherge.

2. Der Bischof mit Nimbus, Mitra, vergoldetem Pallium, bekleidet mit

einer blauen Kasel, ist mit dem Apostel und Märtyrer Matthias zu

identifizieren.

3. Das dritte Bild zeigt den Märtyrer Alexander im Kerker – einer

schematischen, mit Zinnen verzierten Architektur. In der schwarz

kolorierten Fensteröffnung ist der nimbierte heilige Alexander zu

sehen. Sein Kopf ist leicht geneigt, die Gesichtszüge sind jugendlich,

fast knabenhaft.

4. Bei der weiblichen Heiligen handelt es sich um die Jungfrau und

Äbtissin Aldegundis von Maubeuge. Sie ist nicht als Nonne, sondern als

(weltliche) Jungfrau mit offenem gelocktem Haar dargestellt. Sie trägt

einen braunen Mantel, darunter wahrscheinlich ein Kleid, das bis auf

den rechten Unterarm unkoloriert blieb. Die Finger der rechten Hand

formen sich zu einem Segensgestus, in der linken Hand hält Aldegundis

einen Palmzweig. In diesem Fall kann es sich schwerlich um eine

Märtyrerpalme handeln, da die Heilige kein Martyrium erlitten hat.

Wahrscheinlich gab die Darstellung einer Märtyrerin die Vorlage für

dieses Bild ab, ohne daß die inhaltlich gebotenen Änderungen

vorgenommen worden wären.

31. Januar

C. ij. Kal. Februarij

Apud Alexandriam sancti Metrani martyris. Deme gebotin die heidin, daz

he bose wort spreche. Und do he des nicht tun wolde, darůmme slůg man

allen sinen lib vol iseriner knůppele. Und sin [1][48] antlitz und sin

ougin zů reiz man mit scharphin negilin. Und triebin in also gecruciget

von der stat und steinitin in biz daz he starb.

Et sanctorum Tyrsi et Victoris .

Et sancti Vigilij episcopi et martyris.

Et sanctorum Tarsi , Zotici , Ammonimi et Publij .

Et sancti Julij confessoris.

Bildbeschreibung

1. Die erste Szene zeigt das Martyrium des Metranus: zwei Schergen

hämmern Knüppel in seine Oberarme. Der nimbierte Heilige ist entblößt

dargestellt, seine Hände sind auf dem Rücken gefesselt. Die

Folterwerkzeuge scheinen ursprünglich mit Silber koloriert gewesen zu

sein, das durch Oxidation ein matt glänzendes Grau angenommen hat.

2. Das zweite Bild thematisiert die Enthauptung des Bischofs Vigilius.

Der Bischof (Heiligenschein, Mitra, rotes Untergewand, blaue Kasel,

Amikt) kniet in Gebetshaltung vor einem Schergen, der zu einem

Schwertschlag ausholt.

3. Am äußersten Seitenrand sieht man ein weiteres Bischofsbild

(Heiligenschein, Mitra, blaue Kasel, vergoldetes Pallium). Es läßt sich

allerdings keiner Erwähnung im Text zuordnen. Die Darstellung mußte an

den Seitenrand gerückt werden, da die großformatige Initiale KL

(Kalendae) zum nächsten Tag, dem 1. Februar, Platz in Anspruch nahm,

der in der Regel den Bildern vorbehalten ist.

1. Februar

D. KL men febr.

Apud Antyochiam passio sancti Ignatij episcopi et martyris. Der wart

von den tyerin gezzin.

Apud Smirnam sancti Pionij , der na manigin pinin an den kerker