bitin solde, do bedachte sie sich und ladete zů sich ein kint von

   sechs iarin und sante im die epfile. Und sprach: „Sege Theophilo,

   Dorothea gotis dirne, die sendit die diese epfile von dem paradyso iris

   brůtegůmis“. Und also wart he bekart und gehangin. Und also unlidilich

   gemartirt, daz allin den eiste die iz sagin. Und zů lestin enthoubit.

   Und ouch Antholiam martyris. Der wart gemartirt. Et sancti Vedasti

   episcopi et confessoris. Et sancti Amandi confessoris. Mit dem tet got

   vil wundirs von kinde. He toufte einis kůnigis kint. Daz hatte he von

   gotis irbetin. Und do da nieman was, der im hulfe sprechin „Amen“, do

   antworte daz kint selbe und sprach „Amen!“. Und iz in was nicht wan

   vierzktage alt. Und ouch ein blinde quam zů dem wazzere, da he sine

   hende uz getwain hatte, und wusch sin ougin miete und wart sehende

   alzůhant. Und also tet got vil zeichin durch in und quam zů gote.

   Bildbeschreibung

   1. Das erste Bild gilt der Dorothea-Legende und zeichnet sich durch

   eine komplexe narrative Struktur aus. Es versammelt in einer Szene

   Ereignisse und Motive, die in der Erzählung entweder zeitlich

   auseinander liegen oder in der dargestellten Weise gar nicht

   stattfinden. Ein Scherge am linken Bildrand schwingt das Schwert, um

   Dorothea zu enthaupten. Vom Himmel reicht ihr die Hand Gottes einen

   Apfel, den die Jungfrau an den Knaben Theophilus weitergibt. Das Bild

   bringt somit etwas zum Ausdruck, was die Legende zwar impliziert, aber

   nicht wörtlich berichtet: Im Apfel-Wunder offenbarte sich die Gnade

   Gottes, dank der Evidenz des Wunders konnte der Heide Theophilus zum

   christlichen Glauben bekehrt werden. Das wunderbare Ereignis fand

   Niederschlag in der Dorothea-Ikonographie: Oft wird die Heilige

   zusammen mit dem sechsjährigen Botenknaben und einem Korb mit Äpfeln

   und Blumen dargestellt.

   2. Das zweite Bild stellt das Feuermartyrium von zwei nimbierten

   Heiligen dar. Ein Folterknecht am rechten Bildrand schürt mit einem

   Blasebalg das Feuer. Die Märtyrer lassen sich nicht mit den im Text

   erwähnten Heiligen identifizieren. Vielleicht entstammt die Miniatur

   einer Vorlage, die noch einen Bericht über die Verbrennung beider

   enthielt.

7. Februar

   G. vij. Id. febr . In Brittannijs civitate Augusta sancti Auguli

   episcopi et martyris. Et sancti Moysetis episcopi, der was zum erstin

   ein einsiedil. Und da tet got vil zeichin durch in. Darna wart he

   bischoph und bekarte vil volkis zů dem rechtin geloubin. Und an den

   tugindin quam he zů gote.

   Bildbeschreibung

   1. Die Enthauptung des Bischofs Augulius.

   2. Der heilige Moses segnet eine Gruppe von Heiligen, die hinter einer

   braun kolorierten Erdscholle zu sehen ist. Die Szene hat keine

   Entsprechung im Legendentext, bezieht sich aber vielleicht auf die im

   Text erwähnte Predigttätigkeit des Bischofs.