trium.

   Und ouch einer magit , die wart lange georslagit und zů lestin

   enthoubit.

   Und zen rittere .

   Iz ist ouch sancte Scolastikin tag. Die was sente Benedictus suster.

   Und zů einim male, da he mit ir saz und vil sůzlichen von gote

   gesprochin hatte und von ir wolde, do rief sie got an. Und do liez he

   iz also reginin, daz he blibin muste.

   Bildbeschreibung:

   1. Die erste Bildszene stellt die Enthauptung von drei Heiligen dar.

   Alle drei erscheinen mit Nimben, ihre Augen sind geschlossen. Ein

   Scherge holt zu einem Schwertschlag aus. Das Bild bezieht sich

   wahrscheinlich auf das Martyrium des Zoticus und seiner drei Gefährten

   Irenäus, Hyacintus und Amantus. Daß nur drei von den vier Genannten

   abgebildet sind, ist im Rahmen des JM nichts Außergewöhnliches: aus

   Platz- bzw. bildkompositorischen Gründen wird nicht selten nur eine

   exemplarische Anzahl von Protagonisten im Bild realisiert. Die Art des

   Martyriums ist weder im JM noch in einem der lateinischen Martyrologien

   spezifiziert. Wahrscheinlich hat man deshalb im Bild auf die geläufige

   Ikonographie der Enthauptung zurückgegriffen.

   2. Die zweite Szene stellt die Geschwister Benedikt und Scholastika im

   Gespräch dar. Beide sind mit Heiligenscheinen dargestellt und sind

   einander im Gespräch (Redegesten) zugewandt. Benedikt erscheint mit

   Bart und in einer weißen Kutte. Seine mit Feder vorgezeichnete Tonsur

   wurde vom Koloristen mit brauner Farbe übermalt. Scholastika hat ein

   rotes, am Hals mit Gold verziertes Kleid und einen braunen Mantel an.

   Durch Striche, Punkte und Wellenlinien hat man den Regen dargestellt. –

   Scholastika hat sich von Gott Regenwetter erbeten, damit ihr geliebter

   Bruder länger bei ihr bleibt.

   11. Februar

   G. iij. Idus. Febr.

   Apud Vienniam sancti Simplidis episcopi et confessoris.

   Apud Lugdunum Desiderij episcopi et martyris.

   Rome Calocerij et Parthemij .

   Alexandrie sancte Eufrasie virginis. Die was in eineme closter und

   lebete da vil heilichlichen mit grozer vollekůminer richeit und an

   manigin zeichin.

   Et sancti Basiliani martyris.

   Bildbeschreibung:

   1. Die erste Bildszene verbindet zwei nicht zusammengehörige Legenden

   der Bischöfe Simplides und Desiderius. Beide Würdenträger (wie üblich

   mit Mitren, Heiligenscheinen und in liturgischen Gewändern dargestellt)

   sind einander im Gespräch zugewandt (Redegesten). Die Handgebärde des

   ersten Bischofs, in dem wohl Simplides zu sehen ist, könnte als

   Gebetshaltung interpretiert werden. Vielleicht wird damit seine im Text

   genannte Eigenschaft als Bekenner (confessor) angedeutet. Die Gebärde

   des zweiten, Bischofs und Märtyrers Desiderius, ist eindeutig als

   Redegestus zu verstehen, mit dem er sich an seinen Amtskollegen

   Simplides wendet und die Umstände des eigenen Martyriums „ignoriert“. –

   Rechts von Desiderius ist nämlich ein Scherge mit Schwert dargestellt.

   Auf ein Versehen des Zeichners ist wohl sein mit Feder vorgezeichneter

   Nimbus zurückzuführen. Der für die Kolorierung zuständige Maler hat den

   Fehler seines Kollegen bemerkt und den bei einem Folterknecht

   unangebrachten Heiligenschein nicht wie sonst mit Goldfarbe ausgemalt.

   2. Das zweite Bild zeigt die Jungfrau Eufrasia im Kloster, das als eine

   blau kolorierte Architektur mit Zinnen angedeutet ist. Die

   Körperhaltung der Heiligen erinnert an die im JM verbreiteten

   Darstellungen von Märtyrern im Kerker. Mit Sicherheit wollte man nicht

   das Klosterleben der Eufrasia als einen Gefängnisaufenthalt deuten.

   Vielmehr begünstigte wohl die beschränkte Motivvarianz im Text den

   Rückgriff auf die immer gleichen ikonographischen Muster im Bild.

   3. Das dritte Bild stellt die Enthauptung des Märtyrers Basilianus dar.

   Am äußersten Innenrand, teils in der Lagenbindung verschwunden, ist die

   Figur eines Schergen mit Schwert zu erkennen. Die Hinrichtung hat

   bereits stattgefunden: der abgeschlagene Kopf des Basilianus rollt in

   der Luft. Zwischen Hals und Kopf sind in blassem Rot Blutspritzen

   angedeutet.

   12. Februar

   A. ij. Idus. februarij.

   In Hyspanijs sancte Eulalie virginis et martyris. Die was in deme

   drizichistin iare und die wart von einime priestire Adonato gelart, daz

   sie gote bekennin solde e wen sie sin vorloukente. Und also quam sie

   selbe vor den richter, do he kirstin suchte, und sprach: „Waz sůchiz dů

   die kirstin und gotis mege[f. 15r]