und mit lampin enzůndin. Und Eventium und Theodolum
brante man. Und zů lestin wurdin sie enthoubit.
Bildbeschreibung:
1. Als erste ist eine Szene aus der Kreuzauffindungslegende
dargestellt: zusammen mit dem Kreuz, an dem Jesus gemartert wurde,
wurden die Kreuze der zwei Schächer, die mit Jesus gekreuzigt wurden,
exhumiert. Der entblößte Mann ist ein Toter, der nur durch die
Berührung des wahren Kreuzes wieder zum Leben erweckt werden kann. Ein
Mann, mit spitzem Hut als Jude gekennzeichnet, berührt den Toten mit
einem der drei aufgefundenen Kreuze, das durch seine Vergoldung dem
Bildbetrachter als das wahre Kreuz kenntlich gemacht wurde.
2. Das Bild stellt den Papst Alexander im Kerker dar, wobei der Kerker
als eine kunstvolle Architektur mit Zinnen und gotischem Maßwerk
gestaltet ist. Alexander ist als ein jugendlicher Heiliger mit Nimbus
und ohne päpstliche Insignien abgebildet. Links von ihm ist ein Mann
[?] zu sehen, der sich mit Bitt- und Redegestus Alexander zuwendet.
Vermutlich handelt es sich hierbei um den Richter, der sich durch
zahlreiche im Text beschriebene Wunder bekehren ließ und sich im Kerker
dem Heiligen zu Füßen warf.
3. Die dritte Szene widmet sich – wie schon die zweite – der Legende
des Papstes Alexander. Die zahlreichen von ihm Bekehrten und Getauften
werden von den Christenverfolgern im Meer ertränkt. Der Scherge ist an
seinem spitzen Hut als Jude zu erkennen. Mit Redegestus (erhobener
Zeigefinger der linken Hand) scheint er eine mahnende Ansprache an die
Christen zu halten.
4. Mai
E. iiij. Noñ. Maij.
Zů Sassen sancti Gotehardi . Der was bischof und tet vil zeichinis.
Und ouch vierzig heiligin , die wurdin alle gemartiret.
Und sancti Silvani . Der was bischof und wart gemartiret mit manigin
pfaffin.
Und sancti Floriani , dem wart ein stein an den hals gehengit und in
daz mer gesenkit.
Und sancte Anthonie , die wart sere gepinigit. Sie hangite dri tage mit
eime arme. Und zwei iar in deme kerker. Und zů lestin gebrant.
Und sancti Iusti , der was bischof.
Und vier andir heiligin .
Bildbeschreibung:
1. Bischof Godehard von Hildesheim ist mit Heiligenschein,
bischöflichen Insignien (Mitra und Pallium) und mit Rede- bzw.
Lehrgestus abgebildet.
2. Die Massenmartyriumsszene bezieht sich auf den Tod des Bischofs
Silvanus und zahlreicher Geistlichen (hier durch die vier nimbierten
Gestalten repräsentiert). Silvanus ist vor allem durch seine Mitra als
Bischof, durch die – im Vergleich zu den in schlichte braune Gewänder
gekleideten Geistlichen – farbintensivere Kleidung (rote Tunika, blaue
Kasel) als Protagonist des Geschehens zu erkennen. Der Bischof kniet in
Gebetshaltung und wendet seinen Kopf zum Scharfrichter, der ihn mit
einem Schwert enthaupten soll.
3. Das Bild illustriert den Tod des heiligen Florianus: mit einem Stein
am Hals wird er im Meer ertränkt.
4. Das Bild stellt die Märtyrerin Anthonia dar, die entblößt mit einem
Arm an einem Pfosten hängt.
5. Mai
F. iij. Noñ. Maij.
Zů Alexandria sancti Euthemii . Der was dyacon und starb in deme
kerkere.
Und sanctorum Hyrenei und Peregrini und Hyrenes , die wurdin gebrant.
Und sancti Hylarij . Der was bischof und tet vil tůginde.
Und sancti Nyceti , der was bischof.
Und Ioviniani , der wart gemartiret und was ein leser.
Und sancti Euthimi , der was dyacon. Und ouch martiret wart he.
Bildbeschreibung:
1. Der heilige Euthimius (mit Tonsur und Heiligenschein) ist im Kerker
dargestellt. Sein Kopf ist gesenkt, die Augen scheinen geschlossen, was
auf seinen im Text erwähnten Kerkertod rekurriert.
2. Im zweiten Bild ist die Verbrennung von Hyreneus, Peregrinus und
Hyrenes dargestellt. Die drei nimbierten Heiligen erscheinen in
Feuerflammen mit entblößten Oberkörpern.
3. Die Bischofsdarstellung bezieht sich auf den heiligen Hylarius.
4. Der Bischof Nicetus ist im typischen Bischofsornat (Mitra, Kasel,
Amikt) abgebildet. Im Sinne einer dynamischen Verbindung zwischen den
Einzeldarstellungen des Bildstreifens wendet sich die Heiligenfigur
(Körperhaltung, Zeigegestus) der als nächste dargestellten
Martyriumsszene zu.
5. Die Enthauptungsszene kann sich auf zwei im Text nicht näher
spezifizierte Martyrien beziehen: den Tod des heiligen Iovinianus oder
des Diakons Euthimus.