tilin geslagin und der vingir

   zů brochin. Und an einin burndingin ovin bracht. Und mit blie begozzin

   und mit vorgiftnisse gespisit. Und die hut ab gezogin und mit ezche

   getrenkit und die ougin uz gebrochin. Und gehangin mit dem houbite

   nieder, daz daz blůt von der nasin ran. Und an deme drittin tage, do

   sagin die rittire, daz he noch lebite, und wurdin blint. Die machte he

   al zů hant sende. Do diz sach sancta Corona, die was einis rittirs

   husvrouwe und was sechzen iar alt, do sprach: „Selig bistů, Victor, und

   alle dine werk! Din opfir ist gote anneme als Abelis opfir.“ Do gebot

   der greve, daz man sie bundie zů zwen palmboumin. Und zů rizzin sie do

   an zwei teil. Und sanctum Victorinum [=Victor] enthoubite man.

   Bildbeschreibung:

   1. Die als erste dargestellte Enthauptungsszene findet im Text keine

   Entsprechung. Da alle weiteren illustrierten Ereignisse sich in

   korrekter Reihenfolge auf die Legende des heiligen Victor beziehen, ist

   anzunehmen, daß auch hier eine Station seines Martyriums abgebildet

   werden sollte, und zwar nicht die Enthauptung (damit schließt die

   Bilderfolge), sondern das Schlagen mit Knüppeln. Der Maler hat sich

   vermutlich bei der Wahl der Martyriumswaffe geirrt: statt eines

   Schwertes hätte ein Kolben dargestellt werden sollen.

   2. Das zweite Bild zeigt Victor in einem brennenden Ofen.

   3. Victor ist an einem nicht abgebildeten Baumstamm oder Pfosten mit

   dem Kopf nach unten aufgehängt. Das im Text erwähnte Nasenbluten des

   Märtyrers wurde im Bild nicht dargestellt.

   4. Das Bild zeigt die heilige Corona, aufgehängt zwischen zwei

   Palmbaumkronen, durch deren Hochschnellen ihr Leib zerrissen wurde. Die

   exotischen Bäume wurden hier ohne Anspruch auf naturgetreue Darstellung

   abgebildet.

   Über einem der Bäume ist eine getilgte Überschrift corona zu sehen.

   Vielleicht geht sie auf dieselbe Hand zurück wie der Zusatz Veni

   amirabilis (f. 36v) und O ostende nobis domine misericordiam tuam (f.

   37r) jeweils oberhalb des Schriftspiegels.

   5. Das letzte Bild zeigt die Enthauptung des heiligen Victor.

   9. Mai

   C. vij. Jd. Maij.

   Sancti Herme , der was iůngir sente Paulis.

   Und zů Persida drů hundirt und zen mertirere .

   Und sancti Gregorij , der was bischof.

   Und sancti Tymothei , des benete wurdin bracht von Epheso.

   Und sancti Ehyme .

   Und andir fůmf heiligin .

   Bildbeschreibung:

   1. Die erste Bildszene gilt der Enthauptung von vier Heiligen.

   Vermutlich bezieht sie sich exemplarisch auf den Tod der

   dreihundertzehn Märtyrer von Persida.

   2. Das zweite Bild stellt Bischof Gregorius dar.

   3. Bei dem jugendlichen, bartlosen, mit einer braunen Tunika und einem

   blauen Überwurf bekleideten Heiligen handelt es sich um den heiligen

   Tymotheus.

   4. Hinter Erdschollen sind fünf nimbierte Heilige zu sehen, die für die

   im Text nicht namentlich genannten „anderen fünf Heiligen“ stehen.

   10. Mai

   D. vj. Jd. Maij.

   Zů Rome sanctorum Gordiani und Epymachi . Die wurdin von deme bosin

   Iuliano gemartiret. Do he sente Ianuarium, den aldin priestir, hatte

   gevangin, do beval he in sancto Gordiano. Do wart he von im bekart und

   getouft mit siner