husvrouwin und mit alle sime ingesinde,

   sechs und funfzg mensche. Also wart he mit blien kůlin geslagin und zů

   lestin enthoubit. Und sin licham vor die hunde geworfin. Und die

   kyrstin begrůbin in bi sente Epymachum, der ouch gemartiret wart.

   Und sancti Calepodij , der was priestir. Der licham gebot der keysir

   Alexander zien durch die stat und in daz wazzir werfin.

   Und sanctus Palmachius . Der wart ouch enthoubit mit siner husvrouwin

   und mit sinin kindirin und mit alle sime ingesinde, acht und sechzig

   menschin.

   Und sente Felix mit siner husvrouwin Bianda .

   Und ouch acht heiligin tag.

   Bildbeschreibung:

   1. Ein bärtiger nimbierter Mann in brauner Tunika segnet einen jungen

   Mann und eine Frau (mit Gebände), die sich in einem Taufbecken

   befinden. Es handelt sich um die Taufe von Gordianus und seiner Ehefrau

   durch den Priester Ianuarius.

   2. Gordianus kniet in Gebetshaltung vor einem bärtigen Schergen, der

   auf ihn mit einer Keule einschlägt.

   3. Die Enthauptung des heiligen Palmachius, seiner Familie und der

   Hausangehörigen. Stellvertretend für die achtundsechzig im Text

   erwähnten Märtyrer wurden hier nur vier abgebildet.

   11. Mai

   E. v. Idus. Maij.

   Zů Rome sancti Anthimi und sancti Evelli . Der wart gemartiret. Do he

   sach die martire sancti Torpetis und sine zeichin, do wart he bekart.

   He was gewesin ratgebe Neronis, wie he die kirstin pinigen solde.

   Und sancti Mamerti , der was bischof.

   Und andir dri heiligin .

   Bildbeschreibung:

   1. Hier ist die zur Legende des Evellus gehörende Enthauptung des

   heiligen Torpes dargestellt. Evellus selbst erscheint hier noch als

   heidnischer Ratgeber Neros, ein Christenverfolger und Spezialist für

   Folter: seine Darstellung in Profil und häßliche Physiognomie verraten

   seine Boshaftigkeit. Sein Redegestus offenbart sein Amt als Ratgeber.

   Da der Protagonist nicht – wie sonst üblich – bereits als Heiliger,

   sondern erst als ein auf dem Weg zu seiner Bekehrung befindliche Heide

   (er läßt sich taufen, beeindruckt von den zahlreichen Wundern während

   des Martyriums des Torpes, s. 17. Mai) dargestellt ist, wäre ein

   Bilderzyklus zum Leben des Evellus als Vorlage für die JM-Illustration

   denkbar. Bemerkenswert bleibt nicht destotrotz die Szenenauswahl:

   vielleicht sollte eine besondere erbauliche Wirkung gerade dadurch

   erzeugt werden, daß der Bildbetrachter den Bekehrungsmoment eines

   Heiden im Bild quasi miterleben konnte.

   2. Einer der zwei dargestellten Bischöfe (als solche zu erkennen vor

   allem an den Mitren und Bischofsstäben) ist mit dem heiligen Mamertus,

   Bischof von Vienne, zu identifizieren. Über den als zweiten

   abgebildeten Bischof gibt der Text – ähnlich wie die lateinischen

   Martyrologien des Beda, Ado, Usuardus und Hrabanus – keine Auskunft.

   Die Illustration muß demnach auf eine ausfühlichere Legendenfassung

   rekurrieren, in der Marcellus, den Mamertus unter Verletzung der Rechte

   des Metropoliten von Arles zum Bischof von Die weihte, Erwähnung fand.

   Beide Bischöfe erscheinen ohne Heiligenscheine.

   3. Die im Text unspezifisch als „andere drei“ erwähnten Heiligen

   erscheinen am rechten Rand als drei jugendliche, in einfache Tuniken

   gekleidete Personen ohne Nimben.

   12. Mai

   F. iiij. Idus. Maij.

   Zů Rome sanctorum Nerei und Achillei . Die warin brůdire und die warin

   mit sente Flavien in das enlende getribin. Und na geslagin und gehangin

   und mit lampin gebrant und zů lestin enthoubit.

   Und sancti Pancracij und sancti Dyonisij , sines vetirin. Sente

   Pancracius der was vierzen iar alt. Und wurdin von sente Cornelio

   bekart und getouft. Und dar na starb sente Dionisius. Und sente

   Pancra