hende ab gesnietin. Und den andirn an den

   galgin gehangin. Und [Bonifatius] sazte sich zů irin vůzim [so im JM]

   mit grozir gerunge und kuste ire bande und sprach: „Stritit, gotis

   mertirere! Und vollen vart die erbeit ist kurz und die růwe ist lang

   und uncellich.“ Do daz der richter sach, do liez he in uf hengin und

   sinen lib zů rizin mit negilin, daz im die bein uz schienin, also was

   im daz vleisch ab gerizzin. Und scarfin ror legite he im under die

   negile [und liez sie] steckin an die hende. Und dar na sinim munt uf

   tun und darin giezin siedinde bli. Und dar na wart he in einin topf mit

   peche gestackt, und daz houbit niedir und die fůze uf. Und zů lestin

   enthoubit. Also wart iz groz ertbiebunge, daz ir vil bekart wurdin.

   Et sanctorum Martiani und Nicandri et Apolonij , die wurdin gemartiret.

   Und ouch sancti Bonifacij , der was bischof.

   Bildbeschreibung:

   1. Der Bischof Bonifatius (zu erkennen an seiner Mitra) ist nackt

   dargestellt, aufgehängt an einem unsichtbaren Pfosten. Ein Scherge

   zerfleischt ihm die rechte Seite.

   2. Das zweite Bild stellt das Martyrium des Bonifatius in einem Gefäß

   mit Pech dar. Die Legende berichtet, daß Bonifatius mit dem Kopf nach

   unten ins siedende Pech eingetaucht wurde. Der Maler wich vom Text ab,

   indem er sich eines vertrauten ikonographischen Musters bediente (vgl.

   f. 42v, oben, Illustration 3. zum 3. Juni): der mit Nimbus und Mitra

   versehene Kopf des Heiligen ragt aus dem Kessel.

   3. Die Enthauptung des heiligen Bonifatius. Der Märtyrer kniet in

   Gebetshaltung vor einem häßlichen Schergen. Der Scherge erhebt mahnend

   den Zeigefinger der linken Hand, mit der Rechten holt er zu einem

   Schwertschlag aus.

   6. Juni

   C. viij. Id. Junij.

   Sancti Philippi . Der was von den siebin dyacon, die mit sancto

   Stephano von den apostolin gekorin wurdin. He wart mit sente Herme

   gebrant na manigin pinen.

   Zů Rome sanctorum Arthemij und siner husvrouwin und siner tochtir mit

   drin hundirtin, die sanctus Marcellinus und Petrus bekarte. Die wurdin

   alle gemartiret.

   Und zů Tharsum zwenzg mertirere .

   Und Crafti , der was bischof, und sechs andir heiligin.

   Bildbeschreibung:

   1. Die Verbrennung des heiligen Philippus Diakon.

   2. Das Martyrium des Arthemius, seiner Familie und drei hundert

   weiterer Christen. Hier sind die Märtyrer hinter einer Zinnenmauer

   dargestellt, flankiert von zwei Schergen, die jeweils mit Knüppel und

   Schwert auf sie einschlagen.