burne. Dar na wart mit negilin ir

   fleisch zů rizzin. Dar na wart sie abir in den kerker bracht und da

   sach sie den vient, der mit ir vacht. Den begreif sie bi den harin und

   trat uf in. Und sprach vil. Und also quam das liecht von deme hiemile

   und ein cruce. Und uf deme cruce eine tube, die sprach: „Selig bistů,

   Margareta. Din beitet die pforte des paradyses.“ Darna wart sie abir

   gehangin und mit lampin gebrant. Und darna in ein vaz vol wazziris mit

   gebundinen hendin und fůzin gesenkit. Also wart die ertbiebunge und

   eine tůbe quam von deme hiemile und trug eine guldine crone in dem

   munde. Und saz ůbir sente Margaretin. Und sie wart los und gieng uz von

   dem wazzire und lobite got. Und die stimme von deme hiemile sprach:

   „Kum, Margareta, in die ruwe dinis gotis!“ Also wurdin funf tusint

   mensche bekart. Und zů lestin wart sie enthoubit und die funf tusint .

   Bildbeschreibung:

   Die Miniatur zeigt eine im Kerker eingeschlossene Heilige, einen Engel,

   der zu ihr spricht, weiterhin wohl dieselbe Heilige, die eine Kette in

   der Hand hält, zum Teufel spricht, auf den sie offenbar jeden Moment

   mit ihrer Kette einzuschlagen bereit ist. Beide Bildszenen (die Heilige

   im Kerker und der Engel sowie die Heilige und der Teufel) scheinen auf

   den ersten Blick der hl. Margareta gewidmet zu sein: der Kerker und die

   Konfrontation mit dem Teufel wurden im Text des JM thematisiert. Trotz

   dieser punktuellen Übereinstimmung lassen sich die dargestellten Motive

   nur bedingt mit der Margareta-Legende in Verbindung bringen. Sie kommen

   selbst in den anderen bekannten, im Vergleich zum JM-Text

   ausführlicheren Fassungen der Margareta-Legende nicht vor. Sie sind dem

   Leben einer anderen hl. Jungfrau, Juliana, entnommen. Der hl. Margareta

   erscheint der Teufel im Kerker in Drachengestalt. Juliana erblickt den

   Teufel in Gestalt eines Engels. Mit göttlichem Beistand erkennt jene

   den Teufel, bezwingt ihn und schlägt ihn mit einer Kette. Es ist

   anzunehmen, daß die beiden im JM im Zusammenhang mit der

   Margareta-Legende dargestellten Szenen auf einen unbekannten

   Miniaturenzyklus zum Leben der hl. Juliana zurückgehen.

   14. Juli

   F. ij. Idus. Julij .

   Sancti Foce , der was bischof und leit vil pine von kerkerin, von

   bandin, von isene, von fůre.

   Und sancti Iusti , der was bischof.

   Und sancti Adulfi , der wart gemartiret.

   Bildbeschreibung:

   1. Der heilige Foca (Phokas) im Kerker.

   2. Das Feuermartyrium des Foca (Phokas).

   3. Der heilige Justus von Rom wird von einem Schergen erschlagen.

   15. Juli

   G. Idus. Julij.

   Sancti Jacobi , der was bischof, von des gebete got vil tet mit der

   stat Nisibi.

   Zů Rome sanctorum Eutropij , Zosi