und in daz wazzir werfin. Na zwen und vierzig

   tagin quam ein kyrstin man und vant sie und begrůb sie mit grozin erin.

   Und ouch sanctorum quatuor coronatorum : Severi , Severiani , Carpofori

   und Victorini . Do sie nicht opfirin woldin, do wurdin sie mit blien

   kůlin vor deme abgote geslagin. Und ire lichami liez man werfin vor die

   hunde. Und da lagin sie vůnf tage. Do quamin die kyrstin und begrůbin

   sie.

   Bildbeschreibung:

   1. Die Märtyrer Claudius, Nicostratus, Symphorianus, Castorius und

   Symplicius werden auf Geheiß des Diokletianus ins Wasser geworfen. Laut

   Legendentext wurden sie vor dem Versenken im Wasser in Bleikästen

   eingeschlossen.

   2. Die Steinigung eines Heiligen. Vielleicht bezieht sich das Bild auf

   den Tod von Severus, Severianus, Carpoforus und Victorinus, wobei der

   Legendenwortlaut nur sehr ungenau verbildlicht wurde: laut Text wurden

   die Märtyrer mit bleiernen Keulen erschlagen.

   9. November

   E. v. Idus. Novembris.

   Sancti Theodori . Der wart zů opfire genotit und vil pinlich geslagin.

   Do sprach he: „Aleine sint dine pine grůwelich, doch so endůnkin sie

   mich nicht pine wesin, wand ich se Jesum Christum vor mime antlitze,

   der mich von allin pinin lost.“ Darna liez he [=der heidnische Richter]

   in [=Theodor] [in] den kerker werfin, daz he darinne hungiris stůrbe.

   In der nacht erschein im unse herre Jesus Christus und sprach: „Wis

   stete, wand ich bin mit die!“ Darna wart he gehangin und mit negilin

   sine site zů rizzin also, daz im die riebe uz schienin. Do vragite in

   der richter, he wolde wesin mit in odir mit sime Cristo. Do sprach he

   mit grozir vroude: „Mit minime Christo was ich und bin iztzů und schal

   immer wesin!“ Also liez he in werfin in ein groz vůr mit gebundinin

   hendin zů růcke. Do dankte he gote und ladite Cleonicum, der mit im

   was, und sprach: „Cleonice, ich beite din, kum ilende und volge mie!

   Wie habin an diesime libe uns nicht geschiedin. An deme ewigin libe

   schul wie ouch nicht gesundirt werdin.“ Also quam he zů gote in deme

   vůre sundir pine. Und die stimme von deme hiemile quam und sprach:

   „Kum, min liebe trůt Theodore, geng in die vroude dinis herrin, wand dů

   getrůwelichin an der pine gestrietin has!“