sprechinde und andir vil zeichin.

   Bildbeschreibung

   1. Das erste Bild stellt David nach dem traditionellen ikonographischen

   Muster als musizierenden König (von Israel) dar. Es rekurriert auf die

   Vorstellung von David als Psalmendichter. David erscheint thronend und

   Harfe spielend, mit Bart, Krone, in einer braunen Tunika und einem

   blauen Mantel. Die Darstellung steht in der Tradition der Titel- und

   Autorenbilder in Psalterien und Bibeln.

   2. Der Heilige im Bischofsornat (Nimbus, Mitra, Kasel, Pallium) könnte

   sowohl mit dem Bischof Trophinus als auch mit seinem Amtskollegen

   Florentius identifiziert werden. Die rechte Hand des Heiligen ist zu

   einem Segensgestus geformt. Im Bild gibt es keinen Adressaten für den

   Segen, so daß er dem Bildbetrachter gelten könnte.

   3. Die dritte Miniatur, eine Martyriumsdarstellung, kann man nur

   bedingt auf den im Text erwähnten Bischof und Märtyrer Thomas Becket

   beziehen. Dem Wortlaut nach wurde Thomas von Rittern vor einem Altar

   erschlagen. Es wäre also die Darstellung eines Altars zu erwarten, vor

   dem Thomas im liturgischen Gewand die Messe zelebriert und

   währenddessen von einem oder mehreren Bewaffneten ermordet wird.

   Dargestellt ist aber ein durch Mitra und Heiligenschein als

   Bischofsheiliger gekennzeichneter, entblößter Märtyrer, dessen Hände

   auf dem Rücken gefesselt sind. An seinem Oberkörper sind Blutspuren zu

   sehen. Ein Scherge schlägt auf den Märtyrer mit einer Keule ein.

   Vielleicht bot die Vorlage kein Bild zum Martyrium des Thomas, so daß

   man hier kurzerhand auf das im JM geläufige ikonographische Muster

   eines Bischofsmartyriums zurückgegriffen hat.

   30. Dezember

   G. iij. Kl. Januarij.

   Sanctorum Sabini , der was bischof, und Exuperantij und Marcelli , die

   warin dyacone. Die wurdin mit deme grevin Venustiano und mit sinir

   husvrouwin und mit irin kindirin gemartiret. Sabinus der wart gevangin

   von Venustiano mit Exuperantio und Marcello und vil pfaffin. Und

   [Venustianus] brachte im sinin abgot – den hatte he gecleidit mit

   guldinin cleidirin –, daz he in an betin solde. Do nam he in und rief

   got an und der abgot vil an die erde und zů brach. Do daz Venustianus

   gesach, do liez he im die hende und die hende [sic!] absnidin und

   Marcellum und Exupantium mit knůttilin slan und an daz holtz denin und

   mit negilin den licham zů rizin und die sitin burnin mit lampin. Also

   quamin sie zů gote. Und sine lichamin liez he in daz wazzir werfin. Und

   ein vischer nam sie uz und begrub sie mit grozin erin. Und Sabinum liez

   he in den kerker werfin. Und eine kyrstin wietuwe pflag sin und brachte

   irin nevin Priscianum zů im und der was blint. Do legite he sine

   strumpfe uf sin ougin und he wart alzůhant sende. Do daz die hůtere

   sagin, do wurdin sie bekart. Und eilif mensche toufte he. Do daz

   Venustiano wart gekundiget, do sante he sine husvrouwin mit irin kindin

   zů im und liez in brengin zů sinime hus. Und im swurin die ougin, daz

   he noch ezzin noch getrinkin mochte. Also viel he im zů vůze mit trenin

   und mit sinir husvrouwin